Eine Norddeutsche, die in Österreich Wein
macht – wie kommt das?
Abgeschlossenes Lehramtsstudium, sichere
Berufsaussichten und dennoch ohne Vorfreude
auf meine Zukunft – dies war mein Lebensgefühl
mit Ende 20. Schließlich erlaubte ich mir zu
fragen: Was würde ich tun, wenn ich noch einmal
neu träumen würde? Meine Antwort darauf war
als Norddeutsche eigentlich absurd: Ich wollte
das Winzerhandwerk erlernen.
Meine Faszination für Wein hatte ich in
Studentenjobs in besonderen Restaurants
entdeckt – damals schon den Grünen Veltliner
von Ingrid Groiss und damit österreichischen
Wein lieben gelernt. Schließlich gab ich meinem
Wunsch nach – er ließ mich nicht los. Mutig
fragte ich ausgerechnet bei Ingrid Groiss an; ich
wollte lernen, wie man Wein macht, der mir
schmeckt. 2018 kam ich für meine erste
Weinlese nach Österreich – und bin bis heute
geblieben.
Nun lebe ich ein Leben, das geprägt ist, vom
Rhythmus der Jahreszeiten und der intensiven
Beschäftigung mit einem ganz besonders
komplexen, gleichzeitig doch so ursprünglichen,
einfachen Gegenstand: dem Wein. Ich bin mit
Freude rechte Hand im Keller am Weingut Ingrid
Groiss und versuche mich jedes Jahr an eigenen
feinen Weinprojekten.
Ingrid Groiss
Leidenschaft, Gefühl und Zielstrebigkeit. Mit diesen 3 Worten würde beschreibt sich die Winzerin aus dem Weinviertel, die den Hof von ihren Eltern übernommen hat. Obwohl ihre Ausbildung und Berufserfahrung sie zuerst in eine andere Richtung geleitet haben, hat sie bald gemerkt, wo ihre wahren Wurzeln verankert sind und wofür ihr Herz schlägt.
Ingrid ist eine extrem quirlige und lebenslustige Frau mit Tiefgang, mit der man am liebsten den ganzen Tag Trauben stehlen würde.
Marlis Müller-Grossmann
Das Weingut Müller-Grossmann befindet sich in Furth-Palt, im südlichen Kremstal. Rund um den Göttweiger Berg werden rund 10 ha Weingärten bewirtschaftet. Mittlerweile wird das Weingut in der zweiten Generation aus Frauenhand geführt – Marlies hat den Betrieb von ihrer Mutter Helma übernommen. Die weibliche Finesse lässt sich in den Weinen spüren, großen Wert legt die Winzerin auf Tradition, Herkunft und Individualität. So viel wie notwendig, so wenig wie möglich, nach diesem Prinzip wird gearbeitet. Grüner Veltliner und Riesling stehen im Fokus, es werden aber auch charaktervolle Burgunder, Rosé & Muskateller, sowie drei Sekte nach der traditionellen Methode, vinifiziert. Das Weingut stellt zudem derzeit auf biologische Wirtschaftsweise um.