Birgit Wiederstein betreibt zusammen mit ihrer Mutter Grete die Weiberwirtschaft Wiederstein. Birgit bringt einzigartige Weine für Gaumen und Nase hervor, die in höchst kreativen Flaschen auch das Auge verwöhnen. Ihre Weinbeschreibungen, in der eine tiefe Liebe zu den Reben offenbar wird, sind dabei an Poesie nicht zu übertreffen. Ihre Mutter Grete tobt sich als Schnapsbrennerin aus und verwirklicht mit laufend neuen Experimenten neue Ideen und Kreationen für die Zukunft.
Birgit schreibt ihrer Aufgabe bei der Weinwerdung die Aufgabe als Begleiterin zu. Die Natur ist in sich ein schlüssiges System und als Winzerin kann sie ein Teil davon sein. Sie versteht sich als Beobachterin, versucht sie zu verstehen und auf ihre Sprache zu übersetzen. Das sei wie ein Gespräch zwischen ihr und den Reben, bei dem viele Fragen aufkommen und nur selten eine Antwort folgt.
Wirklich wichtig ist ihr die Handarbeit. Was sie vor allem lernen musste durch ihre Entscheidung Winzerin zu werden, war das Annehmen. Sobald man unter freiem Himmel steht kann man nicht alle Geschicke leiten, sondern muss manchmal auch annehmen können. Das Schöne dabei ist, dass kein Jahr dem anderen gleicht. Nicht nur die Winzerin hinterlässt ihre Unterschrift, auch die Wetterkapriolen unterschreiben jeden Jahrgang aufs Neue. Daher kann sie auch nicht von guten und schlechten Jahrgängen erzählen. Jahrgänge sind für sie ein Spiegel des Verständnisses des Winzers und manchmal glücklicher oder unglücklicher Wetterereignisse – aber immer mit einem Erkenntniszugewinn gekoppelt und hinter jedem Jahrgang steht ein Jahr ehrlicher Handarbeit.